CDU Iserlohn

Iserlohn

Sommertour 2023: Besuch des Hofes Bedehäsing (Biomasse als Energieträger)

Im Rahmen der Sommertour 2023 hat die CDU Iserlohn den Hof Bedehäsing im Stadtteil Rheinermark besucht. Landwirt Ludwig Bedehäsing führte uns über den Hof und erklärte uns die Biogasanlage. Seit dem 1. Januar 2020 setzen Ludwig und sein Sohn Lutz Bedehäsing auf eine Kooperation mit den Stadtwerken Iserlohn.

Die zwei großen Behälter, jeder sechs Meter hoch und mit einem Umfang von 16 Metern, springen jedem Besucher schon von weitem ins Auge. Flexibles Doppelmembrandach, erklärt Ludwig Bedehäsing den Aufbau der Anlage. Im linken Behälter, dem sogenannten Fermenter, gärt das Material, das in regelmäßigen Abständen nachgefüllt wird. Durch die Gärung entsteht Methangas, das anschließend zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt wird. Im rechten Behälter landet der ausgefaulte Gärrest, der zum Düngen der Felder verwendet wird. So entsteht ein äußerst praktikabler Kreislauf: Das Material für die Biogasanlage stammt zu einem guten Teil aus dem eigenen Schweine-, Hüner- und Pferdestall. Gülle und Mist stellen eine erstklassige Befüllung für die 2 Millionen Kilowattstunden starke Anlage dar, die mit diesem Jahresertrag an Strom etwa 500 Haushalte versorgen kann. Um die Anlage immer voll betreiben zu können, nimmt Bedehäsing auch anderen Landwirten Gülle, Mist und Grünabfälle ab. Damit der wirtschaftliche Betrieb stets sichergestellt werden kann, landet zusätzlich Mais von den eigenen Feldern im Fermenter.
Der Kreislauf schließt sich dadurch, dass der Gärrest aus der Biogasanlage am Ende wieder auf die eigenen Felder ausgebracht wird. Im Vergleich zu unverarbeiteter Gülle besitzt der Gärrest sogar eine bessere Nährstoffverfügbarkeit für die Pflanzen – und er riecht nicht mehr so unangenehm. Das Blockheizkraftwerk (BHKW), welches neben der Biogasanlage steht, wandelt das in der Anlage entstandene Methangas direkt vor Ort in Strom und Wärme um. Die entstehende Wärme nutzt der Hof Bedehäsing teils selbst, um sein Wohnhaus zu beheizen oder Futtermittel für die Tiere zu trocknen. Zu einem Großteil fließt die Wärme jedoch ins benachbarte Sägewerk, das die Wärme zum Bauholz-Trocknen benötigt. Seit es mit der nachhaltig produzierten Wärme versorgt wird, spart das Sägewerk rund 80.000 Liter Heizöl pro Jahr ein. Ludwig und Lutz Bedehäsing sind von ihrem Weg überzeugt. Am liebsten würden sie noch viel mehr eigenen Strom produzieren. Sie haben genug Platz, um zusätzlich zu Biogas und PV-Dachanlage noch eine große Freiflächen-Photovoltaik-Anlage zu bauen. (Bild und Text: Petra Starke)
 
 
 
 
 
 
 
 

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