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Pressemitteilung: FrauenUnion Iserlohn für „Mehr Zeit für Pflege“ – Informationsabend „Fünf Jahre Pflegeberatung“

Iserlohn: Das Ziel vieler Frauen Familie, Beruf und Pflege bestmöglich unter einem Hut zu bekommen hat bei der FrauenUnion Iserlohn immer einen hohen Stellenwert. „Gerade im Zuge des demografischen Wandels rückt das Thema Pflege immer stärker in den Fokus. Das zeigt auch der jetzt verabschiedete Gesetzentwurf zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege, besonders ausgerichtet auf das Ziel: Mehr Zeit für Pflege.“ sagt Angela Plötz, Vorsitzende der FrauenUnion Iserlohn, die diesmal zur Informationsveranstaltung „Fünf Jahre gesetzlicher Anspruch auf Pflegeberatung“ eingeladen hat.

Die Pflegeberaterin der Stadt Iserlohn, Dörte Lauterbach, berichtete über das lokale Angebot und gab wertvolle Tipps für die Betroffenen, wies aber auch auf lokale Defizite hin, mit denen sich ältere Menschen in Iserlohn alltäglich auseinandersetzen müssen.

So informierte Dörte Lauterbach zunächst allgemein über die Pflegestufen: „Zwecks Eingruppierung in die jeweilige Pflegestufe steht immer erst eine Begutachtung des Pflegebedürftigen durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen an. Bei diesem Termin sollte der Betroffene immer eine Begleitperson dabei haben. Beide sollten sich im Vorfeld gut vorbereiten, denn vielfach würden die Fragen den pflegebedürftigen Menschen nicht gerecht. Zur Vorbereitung ist ein Pflegetagebuch sehr hilfreich, um den eigenen Aufwand bei der Pflege besser einzuschätzen.“ Neu für die Damen der FrauenUnion war hierbei die Information, dass auch Menschen mit dauerhaft eingeschränkter Alltagskompetenz, eingruppiert in Pflegestufe 0, ein monatlicher Betreuungsbetrag von 100 Euro bis 200 Euro zusteht.

Rückblickend stellte Dörte Lauterbach fest, dass die Iserlohner Bürger die Familienpflegezeit kaum in Anspruch nehmen – obwohl Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber von dieser staatlichen Leistung profitieren. Denn Berufstätige können ihre Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre reduzieren. Sie erhalten damit die notwendige Zeit, um für ihre pflegebedürftigen Angehörigen da zu sein. Zugleich bleibt dem Arbeitgeber das Fachwissen ihrer langjährigen Mitarbeiter erhalten. An dieser Stelle sei die Politik gefordert, verstärkt für die Attraktivität der Familienpflegezeit zu werben.

Bemängelt wurde zudem das sehr geringe Angebot an seniorengerechten Wohnungen. Täglich rufen ältere Menschen oder ihre Angehörigen bei der Pflegeberatung an und suchen dringend nach geeignetem Wohnraum. So sind verfügbare Wohnungen oft in den Obergeschossen, einen Aufzug gibt es nicht – Treppen sind für ältere pflegebedürftige Menschen meist ein unüberwindbares Hindernis. Die Folge: Ältere Menschen können ihre Wohnung nicht mehr verlassen – sie vereinsamen zunehmend. Der finanzielle Zuschuss der Pflegekassen kann dazu beitragen, das individuelle Wohnumfeld seniorengerechter zu gestalten. Gemäß verabschiedetem Gesetzentwurf der Anfang 2015 in Kraft tritt, erhöht sich dieser Zuschuss von rund 2.600 Euro auf 4.000 Euro je Maßnahme. Das Ziel im Alter ein selbständiges Leben zu führen oder wiederzugewinnen, rückt damit für die Pflegebedürftigen ein kleines Stück näher.

„Die hier bekannt gewordenen Schwierigkeiten, verdeutlichen uns: Es besteht Handlungsbedarf auf lokaler Ebene, ob es den seniorengerechten Wohnraum betrifft oder die Integration älterer Menschen in den Alltag. Wir als FrauenUnion Iserlohn bleiben an diesem Thema dran und setzen uns dafür ein, die Alltagshürden älterer Menschen – öffentlich anzusprechen. Pflegenden Angehörigen raten wir: Nutzen Sie das kostenlose Beratungsangebot der kommunalen Pflegeberatung, verschaffen sie sich einen Gesamtüberblick über mögliche finanzielle Hilfen und weitere Unterstützungsleistungen.“, sagt Angela Plötz zum Veranstaltungsende.

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