CDU Iserlohn

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Öffentliche Fraktionssitzung: Die Zukunft der ärztlichen Versorgung in der Stadt Iserlohn

Die CDU hat zu einer öffentlichen Fraktionssitzung im Ratssaal eingeladen, um über die aktuellen Herausforderungen in der ärztlichen Versorgung in Iserlohn zu diskutieren. Sechs Ärzte aus der Waldstadt nahmen an der Veranstaltung teil und machten deutlich, welche Faktoren einen großen Einfluss auf die derzeitige Situation haben.

Dr. Walter Müsse, Allgemeinmediziner und Hausarzt, fasste die Entwicklung der Versorgung folgendermaßen zusammen: “Wenn kein Nachwuchs kommt, gehen in einigen Jahren hier die Lichter aus.” Er betonte, dass aktuell immer mehr niedergelassene Ärzte in Iserlohn vor dem Problem der Nachfolgeregelung stehen. Viele angehende Mediziner suchen stattdessen eine Anstellung in einem Krankenhaus oder einem Versorgungszentrum oder gehen sogar ins Ausland. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der überbordenden Bürokratie, der Gängelung durch die Krankenkassen und dem Personalmangel.

Dr. Rami Watfeh, Internist, mahnte an, dass Iserlohn als Stadt attraktiver werden müsse, um für junge Ärzte und deren Familien attraktiv zu sein. Er betonte: “Wir Ärzte verdienen gut, aber wir können nie sicher sein, was uns wieder abgezogen wird.” Auch Dr. Matthias Roels, Zahnarzt, berichtete von seinen Erfahrungen mit Regressforderungen durch Krankenkassen und ergänzte, dass er mittlerweile sogar einen Anwalt eingeschaltet hat, um sich dagegen zur Wehr zu setzen.

Auch an den Krankenhäusern in Iserlohn sieht es nicht besser aus. Dr. Markus Berghoff, Ärztlicher Direktor des St.-Elisabeth-Hospitals, klagte über überbordende Bürokratie und Personalmangel. Er hält einen Bettenabbau auf lange Sicht für unausweichlich. Dr. Müsse bezeichnete die Schließung der Kinderklinik am ehemaligen Bethanien-Krankenhaus als “Skandal”.

Die CDU nimmt die Anliegen der Ärzte ernst und hat angekündigt, das Thema der ärztlichen Versorgung weiter in die politische Diskussion einzubringen. CDU-Fraktionschef Fabian Tigges betonte: “Das können wir nur gemeinsam anpacken” und kündigte den Schulterschluss mit anderen Parteien an.

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