CDU Iserlohn

Iserlohn

Die Zukunft des Hemberg-Stadions

Die CDU-Fraktion hat die Verwaltung im Rahmen ihres Antrages vom 27.2.2015 darum gebeten zu prüfen, inwieweit das Hemberg-Stadion eine Rundumerneuerung benötigt. Der IKZ hat sich jetzt vor Ort ein Bild gemacht. Das Fazit von Willy Schweer können Sie hier nachlesen.

Kann Hemberg zum Fass ohne Boden werden?

Iserlohn. Der Vorstoß ist erheblich ernsthafter und substanzieller als so mancher aus der Vergangenheit. Politik und Verwaltung wollen sich intensiv dem Hemberg-Nordhang widmen, wo das eigentliche Vorzeigestadion der Stadt immer mehr verfällt. Eine Rasenspielfläche auf Bolzplatzniveau, schiefe Tribünenbänke, eine stillgelegte Toilettenanlage: Es gibt reichlich Arbeit in dem 1974 auf einer Mülldeponie errichteten Stadion.Diese Standortwahl musste bereits teuer bezahlt werden, aber weil am Nordhang im letzten Jahrzehnt viel in die Infrastruktur investiert wurde (Nebenplatz, Beachvolleyballanlage, Umkleidegebäude) ist die Aufgabe des Stadions kein Thema. Also muss investiert werden.

Überlegungen zur Sanierung gab es schon 1990

Bereits 1990 gab es erste Überlegungen, die Rasenfläche zu sanieren, weil es flächige Absenkungen ab. 1992 wurde ein Generalgutachten erstellt und 1998 aufgegriffen, was zu dem Ergebnis führte, dass rund drei Millionen D-Mark für Renovierung von Platz und Tribüne zu veranschlagen wären. Doch eine größere Baumaßnahme wurde nie auf den Weg gebracht, auch ein separater Sanierungsplan für die Tribüne wurde gestoppt. Es blieb bei Reparaturmaßnahmen für 50 000 D-Mark.Ein Grund dafür waren stets die anhaltenden Aktivitäten des Deponiekörpers. Man wollte keine hohe Investition und dennoch Gefahr laufen, einige Jahre später den nächsten Schäden reparieren zu müssen. Am Hemberg setzte man die Prioritäten deshalb anders. Im Vorfeld der Fußball-WM 2006 wurde in Erwartung eines Teilnehmerlandes, dass Iserlohn als Trainingsstandort wählen sollte, ein neues Umkleidegebäude errichtet. Und der marode Nebenplatz wurde gedreht und mit Kunstrasen versehen. Aber im Hauptstadion blieb es bei einer substanziellen Aufwertung seit 1974, und das war die Errichtung einer leistungsfähigen Flutlichtanlage. Dass man zudem die in der Eissporthalle ausrangierten Sitzschalen im oberen Tribünenteil montierte, sorgte für einen kosmetischen Akzent und eine kleine Komfortsteigerung.Doch mittlerweile ist die Dringlichkeit einer grundlegenden Renovierung unübersehbar. Die Iserlohner CDU-Fraktion will jetzt Nägel mit Köpfen machen und die Verwaltung mit der Prüfung beauftragen, inwieweit sich die für 2016 geplante Tribünensanierung mit einer Modernisierung der Spielfläche kombinieren lässt. Im Wirtschaftsplan stehen für das kommende Jahr 900 000 Euro für den Hemberg.

„Hier könnte es Synergieeffekte geben“, sagte Fraktionschef Fabian Tigges, dem es vor allem darum geht, endlich belastbare Zahlen zu bekommen. „Was ist machbar und was kostet das: Das sind die Fragen, die wir klären müssen“. Bei der nächsten Sportausschusssitzung im Mai soll ein Prüfauftrag erfolgen, der jedoch unangenehme Fakten zu Tage fördern könnte. Denn niemand weiß, in welchem Zustand sich die Deponie heute befindet und welche Vorarbeiten erforderlich wären, um eine tiefgreifende Baumaßnahme anzugehen, die als Dauerlösung gelten kann.

Die Verwaltung wird im Laufe des Jahres die möglichen Maßnahmen am Nordhang darlegen. Das kann bei der Entfernung der Betonwände beginnen und mit der Aufgabe der Stehplatzränge auf der der Haupttribüne gegenüberliegenden Seite enden. „Die große Tribüne selbst steht fest. Das Problem ist, dass das Gelände rundherum abgesackt ist und deshalb die Stufenanlage immer wieder begradigt werden muss“, erläuterte Sportbüroleiter Ralf Horstmann.

Dass im Zuge der Sanierung auch Ersatz für die mittlerweile geschlossene Toilettenanlage geschaffen wird, ist jedoch nicht absehbar. „Die Kapazität bei normalen Veranstaltungen reicht aus“, versichert Horstmann. Das Problem ist jedoch, dass es am Nordhang jetzt nur noch die Toiletten im Umkleidegebäude gibt, die von Zuschauern wie Aktiven gleichermaßen genutzt werden müssen. Fabian Tigges räumt zwar eine Fehlplanung beim Bau des neuen Gebäudes ein, sagt aber auch: „Es wäre vor dem Hintergrund der jetzt nötigen Baumaßnahmen nicht seriös, wenn man Erwartungen wecken würde, es könne auch noch ein Toilettengebäude gebaut werden“.

Ungeachtet dessen steht aber fest: Beim Dauerproblem Hemberg-Nordhang ist man in Iserlohn bald wieder so weit wie 1998. Dann werden die Kosten auf dem Tisch liegen, und eine Entscheidung muss fallen.

Willy Schweer

Hier geht es zum Artikel: http://www.derwesten.de/ikz/sport/lokalsport/iserlohn-hemer-letmathe/kann-hemberg-zum-fass-ohne-boden-werden-id10472347.html

 

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