CDU Iserlohn

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CDU gratuliert: 125 Jahre Iserlohner Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft

Die CDU Iserlohn gratuliert der IGW zu dessen Jubiläumsfeier am 12. November 2016

Iserlohn. Am vergangenen Samstag feierte die Iserlohner Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft ihr Jubiläum. 125 Jahre IGW – dazu waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft, Mitarbeiter und Mieter der IGW in den Goldsaal der Schauburg herzlich eingeladen worden.

Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts, zur Hochzeit der Industriealisierung, unternahm die Iserlohner Stadtverwaltung erste Versuche, sich mit der Organisation und der Wirkungsweise eines gemeinnützigen Wohnungsunternehmens zu beschäftigen, um den Mangel an Arbeiterwohnungen zu beseitigen. Ein Konsortium aus fünf Iserlohner Fabrikanten wurde 1881 gegründet um preisgünstige und saubere Wohnungen zu bauen. So konnten im Folgenden alte und heruntergewirtschaftete Arbeitersiedlungen beseitigt werden.

“Über die Jahrzehnte hinweg wurde die Iserlohner Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft zu einem wichtigen Kooperationspartner der Politik in Fragen der Stadtentwicklung sowie ein Ideengeber für städtebauliche Projekte. Die IWG kann bis heute einen wichtigen Teil zu einem attraktiven und lebenswerten Wohnumfeld in Iserlohn beitragen”, so Michael Schmitt, Aufsichtsratsvorsitzender der IGW in seiner Festrede.

Heute betreut die IGW über 2.000 Wohnungen in 303 Häusern. Hinzu kommen 13 Ladenlokale sowie 281 Garagen bzw. Stellplätze. Die IGW ist mit der Gründung im Jahr 1891 das älteste und gleichzeitig das größte Wohnungsunternehmen Iserlohns.

Weitere Informationen zur IGW finden Sie auch auf dessen Homepage: www.igw-wohnen.de

 

Rede des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Schmitt

Lieber Olaf Pestl,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens,
verehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestags und
des Landtags von Nordrhein-Westfalen,
sehr geehrter Herr Verbandsdirektor Alexander Rychter,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

kein Thema wird in den Medien und auf der Straße regelmäßig so heiß diskutiert wie die Rente. Dabei können wir uns glücklich schätzen, denn wir haben in Deutschland eines der besten Rentenversicherungssysteme der Welt.

Ein System, welches vor genau 125 Jahren als dritte Säule der Sozialversicherung im Deutschen Kaiserreich eingeführt wurde. Eine Zeit in der Deutschland vom Übergang in eine Industriegesellschaft geprägt war: Massenhafte Abwanderung der Bevölkerung in Industrieregionen und die Probleme bei der gesellschaftlichen Integration der Industriearbeiter waren negative Begleiterscheinungen und beschäftigten die politisch Verantwortlichen ebenso wie die Öffentlichkeit.

Ein großes Thema war in Iserlohn, wie in vielen anderen Städten Deutschlands zu dieser Zeit auch, die Bereitstellung von preisgünstigen und sauberen Wohnungen für die Arbeiterschaft. Denn auch in Iserlohn wuchs die Bevölkerung während der Hochindustrialiserung stark an. Die Iserlohner Stadtverwaltung unternahm erste Versuche, sich mit der Organisation und der Wirkungsweise eines gemeinnützigen Wohnungsunternehmens zu beschäftigen, um den Mangel an Arbeiterwohnungen zu beseitigen.

1889 wurde dafür ein Konsortium aus fünf Iserlohner Fabrikanten gebildet, welches drei Grundstücke an der Mendener Straße kaufte, dort Arbeiterwohnungen erbauen ließ und diese zum Verkauf anbot. Die Resonanz aus der Bevölkerung war so positiv, dass das Konsortium bald in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Vor 125 Jahren, am 28. Dezember 1891, wurde die Gründung der Iserlohner Gemeinnützigen Baugesellschaft amtlich.

Zwanzig Jahre später hatte die Gesellschaft bereits 57 Häuser errichtet. War in den ersten Jahrzehnten noch Wohnraum für die weniger vermögende Arbeiterschaft gefragt, so gehörten nach dem zweiten Weltkrieg besonders die Wiederinstandsetzung von Häusern, die Wohnraumbeschaffung für Vertriebene sowie der Bau von Einfamilienhäusern zu den Aufgaben der Gesellschaft.

Über die Jahrzehnte hinweg wurde die Iserlohner Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, wie sie seit 1942 heißt, so zu einem wichtigen Kooperationspartner der Politik in Fragen der Stadtentwicklung und manchmal auch als Ideengeber für städtebauliche Projekte. Sie konnte immer einen wichtigen Teil zu einem attraktiven und lebenswerten Wohnumfeld in Iserlohn beitragen.

Heute stellen wir fest, dass gerade ältere Menschen, die vor Jahren z.B. ein Eigenheim in Sümmern, Dröschede oder Hennen gebaut haben und bei denen die Kinder aus dem Haus sind, näher an der Innenstadt wohnen wollen. Genau darauf müssen Wohnungsgesellschaften reagieren und neue Wohnangebote schaffen. Das Neubauprojekt an der Rahmenstraße/Kluse ist für mich die Antwort der IGW auf diese Frage.

Mehr und mehr müssen wir heute die ganzheitliche Entwicklung unserer Wohnquartiere im Auge haben. Die IGW hat mit den Projekten Mühlentor, Am Zeughaus und Südengraben einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtentwicklung des Altstadtquartiers geleistet. Bei der Projektentwicklung Schlieperblock schaffen wir u.a. ein Angebot für junge Familien, die Eigentum in Form von Ausbauhäusern erwerben können. Darüber hinaus erhalten wir ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble für unsere Nachwelt.

Diese Beispiele zeigen, wie ich meine, eindrucksvoll, dass die Entscheidung des Rates der Stadt, dass Aufgabenspektrum der IGW um die Stadtentwicklung zu erweitern, richtig war. Wir betreiben Stadtentwicklung dort, wo Politik und Verwaltung an Grenzen stoßen. Seit 2014 beschäftigt sich die IGW verstärkt mit diesem Aufgabenfeld.

Gerade in der Anfangsphase war es aber nicht einfach, alle Mitglieder des Aufsichtsrats von dieser zusätzlichen Aufgabe für die Gesellschaft zu überzeugen. Als die IGW Stadtplaner und Architekten einstellte, war eine Menge Überzeugungsarbeit nötig. Heute begleitet der Aufsichtsrat auch die Stadtentwicklungsprojekte sehr positiv. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

Den Aspekt der sozialen Verantwortung hat die IGW in den 125 Jahren seit ihrer Gründung dabei nie außer Acht gelassen und ist damals wie heute ein Produkt der Herausforderungen ihrer Zeit – genau wie unser Rentensystem.

Sehr geehrte Damen und Herren,

125 Jahre IGW – ein Anlass, um innezuhalten für Rückblick und Reflexion, aber auch, um nach vorne zu schauen. Jeder einzelne von Ihnen hier im Goldsaal der Schauburg hat ein besonderes Verhältnis zur IGW – einige von Ihnen sehr eng, andere eher punktuell. Wir haben Sie eingeladen, um Ihnen zu danken und um mit Ihnen zu feiern. Sie alle haben dazu beigetragen, dass die IGW erfolgreich war und ist.

Wir freuen uns, dass einige Mieterinnen und Mieter heute hier sind und danken Ihnen für Ihre jahrelange Treue. Ohne Sie wären wir Sänger ohne Publikum – und ohne Einnahmen. Sie sind unsere wichtigsten Kritiker. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft Ihre hohen Erwartungen erfüllen.

Auch ohne unsere Handwerker, Architekten und Dienstleister wäre der Erfolg der IGW nicht gelungen. Mit vielen arbeitet die IGW seit Jahrzehnten zusammen. Ob es ums Planen, Bauen, Beschaffen von Material oder eine eilige Lieferung geht – wir wissen, dass wir in Ihnen zuverlässige Partner haben.

Und mein persönlicher Dank geht an Sie, die aktuellen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IGW. Denn Sie sind die IGW. Ohne Ihren Einsatz, Ihre Erfahrung und Ihre Arbeit wäre der Erfolg der IGW undenkbar.

Abschließend bedanke ich mich noch bei meinen Kolleginnen und Kollegen des Aufsichtsrat, meinem Stellvertreter Dimitrios Axourgos und bei den Vertretern der Gesellschafter der IGW für die konstruktive Zusammenarbeit und wünsche uns viel Mut, Optimismus und Tatkraft für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich habe im Knigge gelesen: Eine Begrüßungsrede darf maximal 10 Minuten dauern. Sie ist eine Einstimmung, ein Bekanntmachen. Daran möchte ich mich halten. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche uns allen eine schöne Jubiläumsfeier. Ich freue mich auf die anschließenden Reden und das Essen zwischen den Reden. Ich möchte nicht schließen, ohne mich bei dem Geschäftsführer Olaf Pestl, den anwesenden ehemaligen Geschäftsführern und Aufsichtsratsvorsitzenden zu bedanken:

Herrn Dimitrios Axourgos,

Frau Renate Brunswicker,
Herrn Peter Leye,
Herrn Heinz-Alfred Steiner,

Herrn Ralph P. Oehler
Herrn Olaf Pestl

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