Um in „diesen Zeiten des Erstarkens der neuen Rechten, eines neuen Nationalismus ein Zeichen im Interesse der Völkerverständigung zu setzen“, regte Pfarrer Gottfried Abrath am Sonntag bei der Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Hauptfriedhof an, die Namen der deutschen Kriegstoten auf Ehren- und Mahnmalen symbolhaft um die von Toten aus den Partnerstädten zu erweitern.Denn „lebendige Erinnerung“, wie sie nicht nur am Volkstrauertag praktiziert werden solle, bedeute laut Abrath nicht das „Einfrieren von Tradition“, sondern „deutliche Signale, dass wir das Leid der anderen Völker einbeziehen.“ Deswegen würden es beispielsweise Jacques, Jules und Raoul Vasseur aus Auchel verdienen, neben Ernst, Ludwig und Friedrich Löbbecke genannt zu werden. Auch Nowotscherkassk und Chorzow sollten einbezogen werden. Und: „Die Namen der jüdischen Mitbürger auf unseren Stolpersteinen gehören unter uns immer wieder ausgerufen.“ Sie alle seien „Opfer einer verbrecherischen Politik“ geworden. Bei der Namensnennung gehe es indes nicht um Vollständigkeit, sondern ein „grundlegendes Zeichen“.
Bürgermeister Dr. Ahrens thematisierte auch deutsche WaffenexporteAuch Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens sah in seinem Grußwort die EU „gewissermaßen als die Institution gewordene Lehre aus den Schrecken der Kriege des vergangenen Jahrhunderts“. Und trotz tiefer Brexit-Krise zeigte er sich überzeugt, dass „eine friedvolle Zukunft für uns nur durch Gemeinschaft und Zusammenarbeit in der EU gewährleistet“ werden könne. Und auch der Bürgermeister hatte schon an Verdun als „Vorboten des modernen Vernichtungskrieges“ und als Beispiel für „unfassbares Grauen“ und die „Sinnlosigkeit des Krieges“ erinnert. Zugleich griff Dr. Ahrens das Jahresthema des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, „Flucht und Vertreibung“, auf, das an die Millionen erinnere, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten, und der Brückenschlag sei in die Gegenwart mit den „erschütternden und grauenvollen Bildern“ aus dem Bürgerkrieg in Syrien und den überfüllten Flüchtlingslagern.Die „Schrecken der Vergangenheit, Krieg, Terror, Gewaltherrschaft und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ seien in vielen Teilen der Welt auch heute noch gegenwärtig und hätten einen unmittelbaren Einfluss auch auf unser Leben: „Wir dürfen nicht die Augen verschließen vor Hunderttausenden von Toten und wir müssen denjenigen, die aus diesen Ländern flüchten und bei uns Hilfe suchen, die Hand reichen. Das gebietet die Menschlichkeit.“ Den Flüchtlingen, die auch als Zeitzeugen der Gegenwart beim Gedenken helfen könnten, Schutz zu gewähren, als andere zögerten, sei eine große Leistung unseres Landes gewesen. Und Ahrens zeigte sich stolz, dass die Deutschen lange schon begriffen hätten, dass Krieg nicht die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sein dürfe. Auf der anderen Seite würden aber immer mehr Waffen und Munition aus Deutschland in Krisenregionen eingesetzt. Er sei sich der Bedeutung der Rüstungsindustrie für die Wirtschaft bewusst. „Aber dennoch müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass diese Waffen Menschen töten und unermessliches Leid bringen.“
Unvorstellbares Leid in Syrien und besonders in AleppoDer Ortsbeauftragte des Volksbundes, Dr. Fritz Lax, hatte zuvor an die zivilen Opfer der Kriege der Vergangenheit und die lange tabuisierten Traumata der Überlebenden erinnert, die häufig erst heute zu Erkrankungen führten. Vor diesem Hintergrund verwies er auf das für ihn „unvorstellbare Leid“ der Menschen aktuell in Syrien und besonders in Aleppo. Am schlimmsten sei dabei für ihn, dass „es unmöglich scheint, diesen Menschen von außen zu helfen“. Mit Blick auf das Jahresthema und auf Syrien, Irak und Afghanistan sollte mit der Feierstunde daher auch „gleichberechtigt allen Toten gedacht werden, die durch kriegerische Handlungen umgekommen oder verletzt worden sind.“ Und auch an die Terroropfer von Paris vor einem Jahr erinnerte Dr. Lax.
Auch Kriegstoten der Partnerstädte gedenken | IKZ-Online.de – Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung.
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Friedensgebet
Oh Herr Mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glaube bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn, wer da hingibt, der empfängt:
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.
dem Hl. Franziskus zugeschrieben