Leerstände von Ladenlokalen in der Iserlohner Innenstadt
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Ahrens,
hiermit nehmen wir Bezug auf den Artikel im IKZ vom 15. Juli sowie den Kommentar vom 18. Juli 2016 betreffend der aktuellen Leerstands-Situation in der Iserlohner Innenstadt.
In einem kurzen Gespräch mit Herrn Baehrens, Vorsitzender von Haus & Grund Iserlohn e.V. sowie Geschäftsführer der Vermögensverwaltung M. Lahr, ist die getroffene Pauschalaussage, dass die Mieten in der Innenstadt zu hoch seien, falsch. „In den letzten zehn Jahren sind die Mieten sogar gesunken“, widerlegt Baehrens. Das Einkaufverhalten der Bürger habe sich einfach verändert. Insbesondere der Bau von Nahversorgungszentren sei Innenstadt-schädlich gewesen, so Baehrens weiter.
Grundsätzlich möchten wir die Situation in der Iserlohner Innenstadt nicht schlecht reden. Wir haben durchaus lokale Stärken, die wir selbstbewusst(er) in der Öffentlichkeit deutlich machen sollten. Leere Ladenlokale gab es auch in der Vergangenheit. Entscheidend sind eine schnelle Handlung und ein Konzept, welches die gute Angebotsvielfalt in Iserlohn auf einem gleichbleibenden Niveau hält und auch neue Akzente setzt.
Die CDU-Fraktion ist der Auffassung, dass es nicht nur darum geht Nachmieter für leere Ladenlokale zu finden, sondern dass auch darauf geachtet wird, eine gewisse Angebotsvielfalt zu erhalten. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten sollte die Stadt entsprechende, nachhaltige Konzepte anbieten, sodass die Iserlohner Innenstadt auch in Zukunft wettbewerbsfähig gegenüber anderen Städten und dem Online-Handel bleiben kann.
- Die Nachhaltung der Leerstände im innerstädtischen Bereich würde an dieser Stelle der Verwaltung eine konkrete Grundlage bieten und relevante Informationen liefern.
- Ziel sollte es im ersten Schritt sein, dafür zu sorgen, dass die Fensterfronten der geschlossenen Ladenlokale nicht leer aussehen und im das sich potentielle Einzelhändler angesprochen fühlen. In der englischen Stadt North Tynside beispielsweise, wurden, aufgrund hoher Leerstände im Zentrum, Schaufensterkulissen in leeren Lokalen aufgebaut, die aufzeigten, welche Art von Geschäft oder Gastronomie hier sinnvoll wäre.
- Ebenfalls sollte stärker über das Konzept der sogenannten Pop-Up Stores nachgedacht werden. Bereits im Oktober 2014 bat die CDU-Fraktion die Verwaltung, gemeinsam mit dem Stadtmarketing und der GfW, ein Konzept zu erarbeiten, wonach sich Pop-Up Stores auch in Iserlohn als zusätzliches Angebot zum klassischen Einzelhandel realisieren lassen. Pop-Up Stores „füllen“ die Innenstadt wieder auf, haben meist ein bisher nicht in der Stadt vorhandenes Angebot an Produkten oder Dienstleistungen und können nach Ablauf des vergünstigten Mietvertrages in vielen Fällen als Mieter der Stadt erhalten bleiben.
- Die Mehrheit der Kunden kauft ihre benötigten Artikel heute über verschiedene Vertriebskanäle ein. Aktuell wird dieses veränderte Kaufverhalten genauer untersucht. Das Förderprogramm „Zukunftslabor Einzelhandel 2020“ ist gerade in Südwestfalen angelaufen. Die ersten Ergebnisse sollten auch in das Konzept für den Iserlohner Handel einfließen.
- Nach Auffassung der CDU-Fraktion ist es von zentraler Bedeutung, dass der örtliche Einzelhandel und die entscheidende Akteure im Verlauf dieses Prozesses stärker von städtischer Seite unterstützt und eingebunden werden. Eine zentrale Rolle sollte hierbei das City Management spielen. In der Vergangenheit wurde hierfür beispielsweise ein Beirat beim City Management eingerichtet, um diese Unterstützung operativ und organisatorisch zu gewährleisten. Die CDU-Fraktion schlägt dazu vor, im nächsten Haupt- und Personalausschuss die Vertreter des City Managements für einen kurzen Bericht zu dem Thema Einzelhandel einzuladen.
- Mit Blick auf die aktuelle Situation im Iserlohner Zentrum, sollte im Zuge des „Masterplan Letmathe“ auch für die Letmather Innenstadt das Thema „lokaler Handel“ Berücksichtigung finden.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Fabian Tigges
Fraktionsvorsitzender